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Warum ist die ungarische Sprache so schwer zu lernen?

Die Ungarn behaupten gerne, ihre Sprache sei für Nichtmuttersprachler sehr schwierig zu erlernen.

Immer mehr Ausländer versuchen es trotz der Warnungen. Und nicht wenige von ihnen schaffen es tatsächlich, von Woche zu Woche mehr verstehen und sprechen zu können.

Viele Deutsche haben Englisch, Französisch oder andere Fremdsprachen gelernt. Wieso sollte es dann mit dem Ungarischen nicht klappen?

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Man muss sagen, Ungarisch ist tatsächlich anders, als die indoeuropäische Sprachen, zu denen neben Deutsch, Englisch oder Französisch, Italienisch auch Russisch, Ukrainisch und Polnisch gehören. Aber auch exotische Sprachen wie Persisch, Hindi und Urdu finden wir auf dem Stammbaum der indo-europäischen Sprachen.

Und wo steht Ungarisch? Neben dem riesengroßen Baum auf dem kleinen neben dem Zweig des Finnischen und einiger für die meisten von uns unbekannten Sprachen.

Dieses Nicht-Verwandt-Sein erklärt die für Nichtmuttersprachler fremde und manchmal komische Logik, Satzbau und Wortschatz der ungarischen Sprache.

Ist es also wirklich qualvoll und aussichtslos, Ungarisch zu lernen?

Es gibt einige gute Nachrichten gerade für Deutschsprachige:

1. Wegen der gemeinsamen Geschichte mit den Österreichern in der Donaumonarchie und der geographischen Nähe zu Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz haben wir im Ungarischen bis heute viele Lehnwörter aus dem Deutschen.

stand = Stand (auf dem Markt oder bei einer Messe)

stég = Steg

slágfertig = schlagfertig

tánc = Tanz

cukor = Zucker

 

Besonders die Österreicher können über beinahe heimisch klingende Wörter vor allem beim Thema  Essen freuen.

Beispiele:

ribizli = Ribisel/Johannisbeere

karfiol = Karfiol/Blumenkohl

2. Deutschsprachige können viele vertraute Elemente im Wortschatz und sogar bei der Grammatik finden.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als Ungarisch in Ungarn Amtssprache wurde und ab sofort alle offizielle Dokumente in Ungarisch zu führen waren, hatte man ein Problem. Ungarisch war damals eher die Sprache der Bauer. Bürger in den Städten sprachen viel mehr Deutsch. Es gab einfach kein ungarisches Wortschatz für die berufliche Korrespondenz, Protokollführung und Vertragsformulierung. Auch die medizinische, technische und andere wissenschaftliche Fachliteratur wurde von den Ungarn lange Zeit meistens auf Deutsch gelesen bzw. aus dem Deutschen ins Ungarische übersetzt.

Man hat also die deutschen Wörter übersetzt und so neue ungarische Wörter geschöpft. 

Die Logik dieser Wörter ist heute dem deutschsprachigen Lerner vertraut und das ist sehr hilfreich beim Lernen.

Einige Beispiele:

város = Stadt 

= Haupt

főváros = Hauptstadt

röntgen = Röntgen

lakni  = wohnen

lakás = Wohnung

lakó = Bewohner

lakópark = Wohnpark

Aller Anfang ist schwer (Fast vergessen: Wir haben auch viele Redewendungen und Sprichwörter, die sehr viel Ähnlichkeit miteinander haben - man sagt in Ungarn: Minden kezdet nehéz), aber mit der Zeit kann jemand mit Deutsch als Muttersprache immer mehr Gemeinsamkeiten zwischen Ungarisch und Deutsch feststellen.

Fazit: Mut bewahren und nicht aufgeben! Ungarisch kann man genauso lernen, wie andere Fremdsprachen.

 

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